DEZIBEL (DB) VERGLEICH – BEI WELCHEM GERÄUSCHPEGEL WIRD ES ZU LAUT?
Rund um Lautstärke, Lautheit Dezibel (dB) und Schalldruck gibt es viele Missverständnisse. Das hängt damit zusammen, dass hier Begriffe, die der subjektiven Wahrnehmung des / der Einzelnen unterliegen mit objektiv messbaren Größen aus der Physik vermischt werden.
Hinzu kommt, dass die Themen Schallwahrnehmung und deren Bewertung recht komplex sind. Wir versuchen in alltagstauglicher Form etwas Licht ins Dunkel zu bringen, ohne allzu raketenwissenschaftlich in die Tiefe zu gehen.
Aktuelle Forschung zu Lärm und Gesundheit 2024/2025:
- EU-Forschung 2025: 8 Millionen Euro für Studien zu Verkehrslärm und Herz-Kreislauf-System
- NAKO-Studie 2025: Verkehrslärm kann mit höherem Fettgewebe im Körper verbunden sein
- MDR-Report 2025: Jeder vierte Deutsche leidet unter Verkehrslärm
- DGUV Regel 112-194 (2024): Aktualisierte Gehörschutz-Standards für Arbeitsplätze
0. [Video] Dezibel (dB) Vergleich | Wie laut sind Alltagsgeräusche & Wann wird es zu laut?
Im folgenden Video haben wir die wichtigsten Infos zum Thema "Lautstärke von Alltagsgeräuschen" in aller Kürze zusammengefasst:
1. Was ist die Lautstärke und wie wird sie gemessen? | "Lautstärkeeinheit dB"

Lautstärke ist im Grunde nur ein umgangssprachlicher Begriff für den Schalldruck, also die „Stärke" des Schalls. Diese wird auch als Schalldruckpegel bezeichnet und in Dezibel (dB) gemessen. Wie laut wir bestimmte Geräusche empfinden, hängt neben dem Schalldruckpegel auch von der Tonhöhe ab.
Besonders empfindlich ist das menschliche Gehör beispielsweise in dem Tonhöhenbereich, in dem sich Gespräche oder Schnarchen (leider) abspielen. Damit Geräusche mit verschiedenen Tonhöhen einigermaßen miteinander verglichen werden können, wurde eine Dezibel – Bewertungsskala erfunden, die die Besonderheiten des menschlichen Gehörs berücksichtigt, die dB(a) - Skala.
2. Wie viel dB ist eine Verdoppelung der Lautstärke?

Eine Verdoppelung der Lautstärke entspricht einer Erhöhung um 10 Dezibel. Das bedeutet: 50 dB werden als doppelt so laut empfunden wie 40 dB. Diese logarithmische Skala ist wichtig zu verstehen, da sie zeigt, dass bereits kleine Erhöhungen in dB große Unterschiede in der wahrgenommenen Lautstärke bedeuten können.
entspricht einer Verdoppelung der wahrgenommenen Lautstärke
Die Dezibel-Skala ist logarithmisch aufgebaut
3. Die Dezibel Skala - Wie laut sind Alltagsgeräusche im Vergleich
3.1. | 0dB bis 10dB

0 dB markiert die Hörschwelle des menschlichen Gehörs - das leiseste Geräusch, das wir noch wahrnehmen können. Geräusche zwischen 0-10 dB sind praktisch unhörbar oder gerade noch wahrnehmbar, wie das Rascheln von Blättern in völliger Stille oder das eigene Atmen in absoluter Ruhe.
3.2. | 20dB - 25dB

20-25 dB entsprechen einem sehr leisen Flüstern oder dem Ticken einer Uhr in einem stillen Raum. Diese Lautstärke ist ideal für erholsamen Schlaf und wird oft als Zielwert für Schlafzimmer empfohlen.
3.3. | 30db - 35dB

30-35 dB finden wir in einer ruhigen Bibliothek oder einem stillen Wohngebiet nachts. Diese Lautstärke ermöglicht konzentriertes Arbeiten und entspanntes Lesen. Viele Menschen empfinden diese Umgebung als sehr angenehm und beruhigend.
3.4. | 40dB bis 45 dB

40-45 dB entsprechen einer ruhigen Büroumgebung oder einem leisen Gespräch. Diese Lautstärke ist noch sehr angenehm und stört weder die Konzentration noch den Schlaf erheblich. Viele Klimaanlagen oder Computer-Lüfter arbeiten in diesem Bereich.
3.5. | 50dB – 55dB aka. Zimmerlautstärke

50-55 dB werden als "Zimmerlautstärke" bezeichnet und entsprechen einem normalen Gespräch in ruhiger Umgebung oder dem Geräusch eines laufenden Kühlschranks. Diese Lautstärke ist für die meisten Menschen noch sehr erträglich und wird oft als Hintergrundgeräusch kaum wahrgenommen.
3.6. | 60dB - 65dB

60-65 dB entsprechen lebhaften Gesprächen oder dem Geräuschpegel in einem belebten Büro. Diese Lautstärke kann bei längerer Exposition ermüdend wirken und die Konzentration beeinträchtigen. Viele Menschen empfinden diese Lautstärke bereits als störend.
3.7. | 70dB - 75dB

70-75 dB finden wir bei normalem Straßenverkehr oder in einem Restaurant mit vielen Gästen. Diese Lautstärke wird von vielen Menschen als laut empfunden und kann bei dauerhafter Exposition zu Stress und Ermüdung führen. Gespräche werden schwieriger zu verstehen.
3.8. | 80dB – 85dB

80-85 dB entsprechen starkem Stadtverkehr oder einem lauten Restaurant. Ab 85 dB beginnt der Bereich, in dem Gehörschutz empfohlen wird. Bei dauerhafter Exposition können erste Hörschäden auftreten. Am Arbeitsplatz ist ab 85 dB Gehörschutz gesetzlich vorgeschrieben.
Wichtiger Grenzwert: 85 dB
- Arbeitsschutz: Ab 85 dB(A) ist Gehörschutz gesetzlich verpflichtend (DGUV 2024)
- Gesundheitsrisiko: Dauerhafte Exposition kann zu Hörschäden führen
- Empfehlung: Bei regelmäßiger Exposition Gehörschutz verwenden
3.9. | 90dB – 95dB

90-95 dB entsprechen einem schreienden Menschen oder lauten Maschinen. Diese Lautstärke ist definitiv schädlich bei längerer Exposition und erfordert Gehörschutz. Bereits nach wenigen Stunden können temporäre Hörschäden auftreten.
3.10. | 100dB

100 dB finden wir bei Konzerten oder in Diskotheken. Diese Lautstärke ist ohne Gehörschutz gefährlich und kann bereits nach 15 Minuten zu dauerhaften Hörschäden führen. Professioneller Gehörschutz ist hier unbedingt erforderlich.
3.11. | 120dB aka. Schmerzgrenze für die Ohren

120 dB markieren die Schmerzgrenze für das menschliche Gehör. Diese Lautstärke entspricht einem startenden Düsenjet in geringer Entfernung. Bereits kurze Exposition kann zu sofortigen und dauerhaften Hörschäden führen. Ohne professionellen Gehörschutz ist diese Lautstärke extrem gefährlich.
Europäer sind ungesund hohen Verkehrslärmpegeln ausgesetzt
Das entspricht mehr als jedem fünften Europäer (MDR 2025)
4. Tonhöhe und Lautstärkeempfinden - Warum uns bestimmte Geräusche stärker stören als andere

Das menschliche Gehör ist nicht für alle Frequenzen gleich empfindlich. Besonders sensibel reagieren wir auf Frequenzen zwischen 2000-5000 Hz - genau der Bereich, in dem sich menschliche Sprache abspielt. Deshalb empfinden wir Gespräche oder Schnarchen oft als störender als andere Geräusche gleicher Lautstärke.
Tiefe Frequenzen (Bass) werden oft als weniger störend empfunden, können aber bei hoher Lautstärke körperlich spürbar werden. Hohe Frequenzen (Diskant) werden schnell als schrill und unangenehm wahrgenommen. Diese Erkenntnisse fließen in die Entwicklung moderner Gehörschutzlösungen ein.
5. Lautstärke durch Gehörschutz reduzieren – Hörschäden vermeiden

Effektiver Gehörschutz kann die Lautstärke um 20-40 dB reduzieren und damit gefährliche Lärmpegel in sichere Bereiche bringen. Moderne Ohrstöpsel zum Schlafen bieten nicht nur Schutz vor Lärm, sondern verbessern auch die Schlafqualität erheblich.

Gehörschutz-Empfehlungen nach Lautstärke:
- 85-95 dB: Standard-Ohrstöpsel mit 20-25 dB Dämmung ausreichend
- 95-105 dB: Hochwertige Ohrstöpsel oder Kapselgehörschutz empfohlen
- 105+ dB: Professioneller Gehörschutz mit maximaler Dämmung erforderlich
- Dauerlärm: Bereits ab 80 dB präventiven Gehörschutz verwenden
Empfohlener Gehörschutz für verschiedene Lautstärkebereiche

Das Verständnis der Dezibel-Skala hilft dabei, Lärm richtig einzuschätzen und angemessene Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Bereits ab 85 dB sollte Gehörschutz verwendet werden, um langfristige Hörschäden zu vermeiden. Mit dem richtigen Gehörschutz lassen sich auch laute Umgebungen sicher genießen, ohne die Gesundheit zu gefährden.
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