Der Flughafen Köln-Bonn, einer der bedeutendsten Verkehrs- und Frachtflughäfen in Deutschland, hat einen erheblichen Einfluss auf die Umgebung, insbesondere im Hinblick auf Fluglärm. Mit über 10 Millionen Passagieren im Jahr 2024 und seiner Position als einer der führenden Frachtflughäfen Europas prägt er das Leben von Millionen Menschen in der Region. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf die betroffenen Gebiete, den historischen Hintergrund des Flughafens, die Natur des Fluglärms, Flugrouten, Nachtflugbeschränkungen und verfügbare Maßnahmen gegen den Fluglärm.
Brandaktuelle Zahlen 2025
Laut aktueller Umweltbundesamt-Studie vom Juni 2025 fühlen sich 38% der deutschen Bevölkerung durch Fluglärm belästigt oder gestört. Fluglärm ist damit die zweitgrößte Verkehrslärmquelle nach dem Straßenverkehr. 26,3% der Bevölkerung sind tagsüber einem Lärmpegel von über 55 Dezibel ausgesetzt.
1. Vom Fluglärm Betroffene Gebiete

1.1 Stadtteile Kölns
Porz und Grengel: Direkt am Flughafen gelegen, erleben diese Stadtteile einen hohen Grad an Fluglärm. Mit der Steigerung auf über 10 Millionen Passagiere im Jahr 2024 hat sich die Lärmbelastung weiter intensiviert.

Wahn und Wahnheide: Auch diese Gebiete sind aufgrund ihrer Nähe zum Flughafen stark vom Fluglärm betroffen. Besonders in den Sommermonaten zwischen Juli und Oktober, in denen jeweils über eine Million Passagiere den Flughafen nutzten, ist die Belastung spürbar gestiegen.

1.2 Stadtteile Bonns
Beuel und Schwarzrheindorf: Diese Stadtteile in Bonn leiden unter den Flugrouten, die über den östlichen Teil des Rheins führen. Die Lärmbelastung variiert je nach Tageszeit und Flugaufkommen.

1.3 Umliegende Gemeinden
Troisdorf und Niederkassel: Diese Gemeinden erfahren ebenfalls eine erhöhte Lärmbelästigung durch den Flugverkehr. Die 17 fest installierten Messstellen im Umland dokumentieren kontinuierlich die Lärmbelastung.

2. Historischer Hintergrund des Flughafens Köln-Bonn

Der Flughafen Köln-Bonn wurde 1938 eröffnet und hat eine lange Geschichte, die sowohl die Zeit des Zweiten Weltkriegs als auch die Nachkriegsjahre umfasst. Ursprünglich als Militärflughafen genutzt, entwickelte er sich zu einem wichtigen Zentrum für zivile Luftfahrt und Frachtverkehr. Das Jahr 2024 markierte einen wichtigen Meilenstein: Erstmals seit 2019 überschritt der Flughafen wieder die Marke von 10 Millionen Passagieren.
3. Militärischer Fluglärm vs. Zivile Luftfahrt

Während der Flughafen Köln-Bonn hauptsächlich für die zivile Luftfahrt und als Frachtflughafen genutzt wird, gibt es auch eine militärische Nutzung. Der militärische Fluglärm ist jedoch im Vergleich zum zivilen Fluglärm weniger prägend für die Region. Der überwiegende Teil der Lärmbelastung stammt vom zivilen Flugverkehr.
4. Flugbewegungen am Flughafen Köln-Bonn
Aktuelle Verkehrszahlen 2024
10,09 Millionen Passagiere (+3% zu 2023)
840.000 Tonnen Fracht umgeschlagen
300 Flugbewegungen pro Tag durchschnittlich
12,7 Millionen Euro Gewinn
Der Flughafen Köln-Bonn verzeichnet durchschnittlich etwa 300 Flugbewegungen pro Tag. Diese hohe Frequenz trägt wesentlich zur Lärmbelastung in den umliegenden Gebieten bei. Die Hauptverkehrszeiten liegen in den frühen Morgenstunden und am späten Nachmittag.
5. Einflugschneisen des Flughafens Köln-Bonn

Die Einflugschneisen des Flughafens variieren je nach Windrichtung und Flugbetrieb. Hauptflugrouten führen über den Süden und Osten Kölns sowie über Teile von Bonn, was zu einer erhöhten Lärmbelästigung in diesen Gebieten führt. Die 17 fest installierten Messstellen erfassen diese unterschiedlichen Belastungsmuster.
6. Nachtflugbeschränkungen

Am Flughafen Köln-Bonn gelten spezielle Nachtflugbeschränkungen. Zwischen 0:00 und 5:00 Uhr morgens ist der Flugbetrieb für Passagierflugzeuge eingeschränkt, wobei Ausnahmen für Frachtflüge und bestimmte dringende Flüge bestehen. Die WHO empfiehlt für Fluglärm einen nächtlichen Grenzwert von 50 dB(A).
7. Beschwerdestellen für Anwohner

Anwohner können ihre Beschwerden über Fluglärm bei folgenden Stellen einreichen:
7.1 Flughafen Köln-Bonn: Hier gibt es eine spezielle Anlaufstelle für Lärmbeschwerden.
7.2 Stadtverwaltungen Köln und Bonn: Auch die lokalen Stadtverwaltungen nehmen Beschwerden über Fluglärm auf.
8. Schutzmaßnahmen gegen Fluglärm

8.1 Persönliche Schutzmaßnahmen
Ohrstöpsel zum Schlafen gegen Fluglärm: Effektiv für einen ruhigen Schlaf, insbesondere während der Nacht. Moderne Ohrstöpsel können den Lärmpegel um 20-35 Dezibel reduzieren. Schalldämmende Vorhänge: Diese können dazu beitragen, den Fluglärm in Wohnräumen zu reduzieren.

Seitenschläfer Schlafgehörschutz
Speziell entwickelt für Seitenschläfer - kein Drücken, kein Piekseln. Superweich für höchsten Tragekomfort und wiederverwendbar. Reduziert Schnarchgeräusche, Straßenlärm und Fluglärm zuverlässig.
8.2 Bauliche Maßnahmen
Schallschutzfenster sind eine der wirksamsten baulichen Maßnahmen gegen Fluglärm. Sie können den Lärmpegel um 25-45 Dezibel reduzieren und bieten gleichzeitig verbesserte Wärmedämmung. Viele Flughafenbetreiber, einschließlich des Flughafens Köln-Bonn, bieten finanzielle Unterstützung für den Einbau solcher Fenster.
9. Fazit
Gesundheitliche Auswirkungen (UBA 2025)
Laut aktueller Studien kann Fluglärm zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen und hat negative Auswirkungen auf Schlaf und mentale Gesundheit. Besonders nächtlicher Lärm ist gesundheitsschädlich und beeinträchtigt die Kommunikation und Konzentration.
Der Flughafen Köln-Bonn ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region mit rund 15.000 Arbeitsplätzen in 130 Unternehmen. Die Rekordpassagierzahlen von 2024 und die starke Position im Frachtverkehr unterstreichen die wirtschaftliche Bedeutung, bringen aber erhebliche Herausforderungen für den Lärmschutz mit sich.
Für die betroffenen Anwohner ist eine Kombination aus persönlichen Schutzmaßnahmen, baulichen Verbesserungen und aktivem Engagement in Bürgerinitiativen der beste Weg, um mit der Lärmbelastung umzugehen. Die kontinuierliche Überwachung durch die 17 Messstellen und die Möglichkeit, Beschwerden einzureichen, bieten wichtige Instrumente für die Bürgerbeteiligung.